Atemwegsgesundheit & Prävention

Atemwegsgesundheit & Prävention

Atemwegsgesundheit & Prävention

11th November 2021

Das Atmungssystem spielt eine Schlüsselrolle in der natürlichen Abwehr des Pferdes gegen Infektionskrankheiten.


Von Kim Miller | Pferdesport-Autorin

Die Reduzierung mikroskopischer Verunreinigungen in der äußeren Umgebung des Pferdes ist der Schlüssel zum Schutz der Gesundheit der Atemwege des Pferdes. Dennoch gibt es immer Variablen, die sich der Kontrolle des Pferdebesitzers entziehen: z. B. der Kontakt mit einem anderen Pferd, das - wahrscheinlich unwissentlich - mit einer Infektionskrankheit zu kämpfen hat.

In diesem Fall muss das innere Milieu des Pferdes gesund und stark sein, um sich gegen unvermeidliche Krankheitserreger in der äußeren Umgebung zu schützen.

Die Nüstern sind die einzigen Ein- und Ausgänge des Atemtrakts, weshalb der Großteil der Erreger über die Nase aufgenommen wird. Deshalb müssen die Abwehrmechanismen der Atemwege des Pferdes gesund sein, um gegen Krankheiten gerüstet zu sein. Die erste Verteidigungslinie sind die Schleimhautzellen, die die Luftröhre auskleiden, über welche die Luft von der Nase in die Lunge gelangt.

Jüngste Forschungen an der Universität Gent in Belgien haben gezeigt, dass Pferde mit geschädigten Schleimhautzellen eher mit einem der gefürchtetsten Krankheitserreger infiziert werden: dem Equinem Herpesvirus (kurz EHV).


Schutz der mächtigen Schleimhäute
EHV ist in der Umwelt des Pferdes allgegenwärtig und es existieren neun bekannte Stämme. Mit den meisten Stämmen können Pferde problemlos leben, aber weniger verbreitete neurologische Varianten waren regelmäßig die Ursache für schwere - manchmal tödliche - Ausbrüche. In Europa, Kanada und den Vereinigten Staaten kam es zu Beginn des heurigen Jahres zu Ausbrüchen, die zu einem Turnier-Stop führten. 

 EHV in all seinen Formen fällt in den Zuständigkeitsbereich des Virologen Professor Hans Nauwynck von der Universität Gent. Professor Nauwynck, der über 400 Arbeiten über Viren verfasst hat und häufig als Redner auf veterinärmedizinischen und virologischen Konferenzen auftritt, betreute die Arbeit von Joolien Van Cleempt, die im Rahmen ihrer Dissertation zu diesen Ergebnissen kam. Die Ergebnisse entstanden als Van Cleempt die Rolle der Schleimhäute, der luftübertragenen Krankheitserreger und der lungengängigen Schadstoffe im Hinblick auf Gesundheit der Atemwege und der Prävention beziehungsweise Behandlung von Krankheiten, untersuchte. 







 

Die Forscher der Universität Gent verwendeten dazu in ihrer Studie das Haygain-Hochtemperatur-Bedampf-Verfahren, weil Futter eine wichtige Quelle für mikroskopisch kleine lungengängige Partikel ist. EHV ist normalerweise nicht im Heu zu finden, es sei denn, das Virus wird von einem infizierten Pferd oder Menschen, die mit dem Heu in Berührung kommen, auf das Heu übertragen. Das hochansteckende EHV-Virus wird hauptsächlich durch direkten Kontakt verbreitet.

Da das Bedampfen mit den Haygain Heubedampfern bis zu 99 % der lungengängigen Partikel im Heu reduziert, hilft es, die Schleimhaut vor Reizstoffen zu schützen, die Entzündungen verursachen und deren Funktion beeinträchtigen.


In separaten Tests haben die Forscher außerdem bestätigt, dass das Virus bei den 100°C Grad, die beim Haygain Heubedampfen erreicht werden, abgetötet wird. Für Höfe, die ein infiziertes Pferd betreuen, hilft dies, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. "Das Virus wurde im Haygain vollständig deaktiviert", so Professor Nauwynck.


Der Professor stellte außerdem fest, dass bedampftes Heu einem EHV-infizierten Pferd helfen kann, indem es das Pferd vor der weiteren physiologischen Belastung durch die Abwehr anderer luftgetragener Partikel schützt, die üblicherweise im Futter vorkommen. "Es ist ein hervorragendes Gerät", sagte er. "Wenn ich ein Pferd hätte oder wenn ich ein Pferd wäre, würde ich Haygain verwenden."


Die Funktion der Atemwege verstehen


Das Pferd ist ein äußerst sportliches Tier mit einer hohen relativen Sauerstoffaufnahme, die es ihm ermöglicht, lange Strecken mit hoher Geschwindigkeit zurückzulegen. Alle Komponenten des Atmungssystems sind darauf ausgelegt, große Mengen an Sauerstoff aufzunehmen und Kohlendioxid abzugeben.


Ein ruhendes Pferd atmet 80 Liter Luft pro Minute aus. Bei maximaler Anstrengung dauert ein Atemzug (Ein- und Ausatmung) weniger als eine halbe Sekunde. So bewegen Pferde über 1800 Liter Luft pro Minute.


Die Atmung ist der begrenzende Faktor für die sportliche Leistung des Pferdes, und so kann eine kleine Funktionsstörung im Atemsystem zu einer verminderten sportlichen Leistungsfähigkeit führen.


Probleme im Atmungstrakt können folgende Ursachen haben:

 Infektionen: Pferdeherpesvirus, Influenzaviren, Druse, Lungenentzündung

 Inhärente Ursachen: Dorsalverschiebung des weichen Gaumens, Kehlkopfhemiplegie, Einklemmung des Kehldeckels

 Multifaktorielle Ursachen: entzündliche Atemwegserkrankung, wiederkehrende Atemwegsverlegung, Asthma

 Umwelt: lungengängige Partikel durch Reitplatzbeläge, schlecht belüftete Ställe, Dung, Einstreu, Ammoniak, Luftverschmutzung durch den Verkehr und über die Luft übertragene Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze und Viren


Verteidigungsmechanismen


Um diese Bedrohungen abzuwehren, sind die Atemwege durch Immunbarrieren geschützt. Dazu gehören Schleim, feste interzelluläre Verbindungen und die Produktion von Immunzellen wie antimikrobielle Peptide.


Schleim schützt vor potenziellen Gefahren, weil er antimikrobielle, antioxidative und Anti-Protease-Eigenschaften besitzt. Schleim kann Krankheitserreger, Staub und Gase aus der Luft abfangen und verhindert, dass sie in die unteren Atemwege gelangen.


Die interzellulären Verbindungen erhalten die Integrität und Struktur der Epithelzellen, die alle Oberflächen des Körpers auskleiden. Diese Verbindungen regulieren den molekularen und zellulären Verkehr und bilden eine physische Barriere gegen das Eindringen von Krankheitserregern.


Selbst nicht-pathogene Partikel können die Funktion der Atemwegsabwehr des Pferdes beeinträchtigen. Wenn die winzigen Partikel - unter 5 Mikrometer - in den oberen Atemwegen und der Lunge landen, lösen sie eine Entzündung aus, die die Atemwege verengt, den Austausch von Sauerstoff aus der Lunge in den Blutkreislauf behindert und den Abtransport von Kohlendioxid verhindert.


Durch die Reduzierung fast aller dieser Partikel im Futter, unterstützt bedampftes Heu von Haygain die Atemfunktion bei gesunden und kranken Pferden.


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